Hochflexible Forschungsplattform für Mobilität und Produktion der Zukunft in Stuttgart-Vahingen

ARENA2036 Stuttgart

Auf dem Campus in Stuttgart-Vaihingen wurde im März 2016  „eine der größten Wissenschafts-
schmieden überhaupt" übergeben. Der ungewöhnliche Neubau soll den Wissenschaftlern des Projektes ARENA2036 die Arbeitsumgebung bieten, um neue Wege für die Mobilität der Zukunft zu entwickeln. Dass Mobilität in Zukunft möglichst ressourcenschonend sein muss, darüber sind sich viele einig. Dafür sind allerdings innovative Leichtbaukonzepte und Produktionstechnologien nötig.

Bis zum 150. Geburtstag des Automobils im Jahre 2036 sollen im Gebäude „ARENA2036" neuartige, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Neuerungen die Automobilproduktion revolutionieren. Das Wort ARENA steht dabei für "Active Research Environment for the Next Generation of Automobils". Die Zahl 2036 steht für das Jubiläumsjahr.

So ist in der Geschichte einzigartig auf dem Universitätsgelände in Stuttgart-Vaihingen eine „hochflexible Forschungsplattform für die Mobilität und Produktion der Zukunft" entstanden. 

Wissenschaftler der Universität Stuttgart und des Fraunhofer-Instituts IPA werden nun gemeinsam in dieser Forschungslandschaft daran arbeiten, die Autos der Zukunft zu entwickeln. Diese sollen nicht nur leichter gemacht, sondern ganze Funktionen sollen in den erheblich veränderten Bauteilen zusammengefasst werden, um nicht nur Gewicht, sondern auch Kosten zu sparen.

Das Forschungsprogramm soll aber nicht nur Wirtschaft und Industrie eine Plattform bieten, auch Studierende können sich, z. B. im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten, an den Projekten beteiligen.

Das Forschungszentrum besetzt zusammen mit Mitarbeitern von Partnerunternehmen wie Bosch, Daimler, BASF oder dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt rund 160 Arbeitsplätze. 

Der Unirektor Wolfram Ressel ist sich sicher: „Das erste Etappenziel ist erreicht. Die ARENA2036 hat ein Dach auf dem Kopf und kann sich nun weiterentwickeln". Die Idee der ARENA2036 habe international schon für Aufsehen gesorgt, so der Rektor der Uni Stuttgart weiter. Auch die Rekordbauzeit von insgesamt 30 Monaten zwischen Planungsbeginn und Fertigstellung sei beachtlich.

Der 130 Meter lange und 16 Meter hohe Neubau umfasst eine Fläche von 8.000 m² für Büro-, Labor- und Produktionsflächen. Mit seiner Sheddach-Konstruktion (ohne durchgehende Traufkante) und der gefalteten Aluminiumfassade ähnelt er einem klassischen Industriebau. Das Gebäude wurde durch das komplett gläserne Erdgeschoss optisch „angehoben" und passt sich trotz seiner Proportionen gut in das Gesamtbild des Uni-Campus ein. Die große, lichtdurchflutete Halle kommt komplett ohne Stützen aus, was diese elegant und sehr filigran wirken lässt. Die Rückseite umfasst voll verglaste Büros über zwei Etagen.

Die Reduzierung auf wenig unterschiedliche Materialien sowie die Verwendung großer Fassadenelemente strahlen Kraft und Ruhe aus. Das im Rahmen gespannte weiße Textilgewebe übernimmt die Aufgabe des feststehenden Sonnenschutzes.

Das Projekt hat 2012 den Innovationswettbewerb des Bundesforschungsministeriums gewonnen.

Gefördert wurde dieses Projekt durch Mittel der Europäischen Union "EFRE - Investion in Ihre Zukunft".

Die Fertigstellung fand Ende 2016 statt.

Metallbau Wölz führte aus:

  • Aluminium Fenster
  • Aluminium Pfosten-Riegel-Fassade

Weitere Links zum Objekt:

ARENA2036 Forschungscampus in Stuttgart
Uni Stuttgart, Pressemitteilung vom 03.06.2014
Stuttgarter Zeitung vom 30.03.2017 „Größte Forschungsfabrik der Welt übergeben"
Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen „ARENA2036 - Forschungsfabrik"
Henn Architekten über das Projekt "ARENA2036 - Stuttgart"

  • Das verglaste Erdgeschoss hebt das Gebäude optisch an

    Detailansicht Verglasung Erdgeschoss

  • Die groß dimensionierte Halle kommt komplett ohne Deckenstücken aus

    Innenansicht Halle

  • Die Pilotfabrik der Zukunft wurde im März 2017 feierlich übergeben

    textiler Sonnenschutz

Auf einen Blick:

Anschrift:

Pfaffenwaldring 19, 70569 Stuttgart

Fertigstellung:

Ende 2016

Bauherr:

Land Baden-Württemberg
vertreten durch das
Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim

Auftraggeber:

Baresel GmbH, Leinfelden-Echterdingen
www.baresel.de

Architekt:

Henn Architekten, 80333 München
www.henn.com

Bildrechte: Burkhard Walther

Objektverantwortlicher bei Wölz:

Jürgen Gerstmayr

Auftragssumme:

950 Tsd. €